Die Stadt hat über 190.000 Einwohner, und ist auf Grund ihrer Textilverarbeitung bekannt, die sich schon ab dem Mittelalter eine wichtige Rolle in der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des gesamten Gebiets spielt und die heute in modernen Fabriken in Industriegebieten außerhalb der Stadt erfolgt. Aber neben diesem Aspekt bietet Prato dem Touristen mit einem Kulturrundgang, der vom Mittelalter bis zur Gegenwartskunst reicht, hervorragende künstlerische und geschichtliche Anreize.
In der Tat, wenn man sich der traditionsreichen Stadt im Bisenzio-Tal allerdings ein wenig aufmerksamer nähert, entdeckt man ein reichhaltiges Angebot an wahren Schätzen aus Kunst und Kultur, die unbedingt eine Besichtigung wert sind.
Eine Pause hier ist einfach Pflicht - auch wenn es nur darum geht, sich den Dom, eines der Schmuckstücke der Stadt, anzusehen. Herrlich der Fresken Zyklus von Filippo Lippi mit dem feinen Gesicht der tanzenden Salome, der zu den edelsten Arbeiten der italienischen Renaissance gehört. Kürzlich wurde er restauriert und erstrahlt jetzt wieder in seinem ursprünglichen Glanz -
zusammen mit den Fresken von Paolo Uccello und Agnolo Gaddi und einer Außenkanzel, die niemand Geringeres als Donatello verziert hat.
Aber Prato hat nicht nur antike Meisterwerke zu bieten, sondern ist mit dem Centro per l’Arte Contemporanea Luigi Pecci auch der Avantgarde zugewandt: Jedes Jahr werden Ausstellungen von zeitgenössischen Künstlern internationaler Klasse wie Mario Merz, Jan Fabre oder Mimmo
Paladino organisiert.
17/6/2021 S
Wiese. Kurze Geschichte der Stadt
Im fünfzehnten Jahrhundert, spielte sich in der Stadt Prato ein magischer Moment in der Geschichte der italienischen Kunst ab, wo viele der wichtigsten italienischen Künstler der Zeit gearbeitet haben. Heute sind viele der damals geschaffenen Meisterwerke in Museen der ganzen Welt aufbewahrt. Künstler wie Donatello, Michelozzo, Maso di Bartolomeo, Paolo Uccello und Filippo Lippi, sowie der Sohn des Fra Filippo, Filippino, der seine Karriere in Prato begann und als älterer Mann nach Prato zurückkehrte. Über all dies herrscht die charismatische Figur des Filippo Lippi. Während der 1450er und 1460er Jahren arbeitete er an den Fresken von St. Stephan und Johannes dem Täufer, in der Haupt-Kapelle des Doms. Dreizehn Jahre lang, von 1452 bis 1465 hat Fra‘ Filippo an den Fresken des Doms von Prato gearbeitet, mit Unterbrechungen, Bitten um Geld, Aufforderungen zur Beendigung, Flüchten und neuen Vertragsverhandlungen. Es sind auch für sein persönliches Leben wichtige Jahre, eben zu Beginn des Jahres 1456, in der Zeit der Ausführung der Fresken in Prato, wird er zum Kaplan im Augusterkloster von Santa Margherita ernannt und hier verliebte er sich in die junge Nonne Lucrezia Buti.
Nachdem er sie für eine Tafel, die für das gleiche Kloster bestimmt war, hat posieren lassen, überzeugte er Lucrezia mit ihm zu fliehen, er brachte sie in sein Haus in Prato.
Ein Jahr später wird Filippino geboren und nur aufgrund der Fürsprache der Familie Medici wird im Jahr 1461 Papst Pio II. den beiden die Auflösung ihres Gelübdes erlauben.
Der Lippi wird nie Lucrezia heiraten, aber er macht sie zum unsterblichen Modell in seinen Gemälden, von der Salomè von Prato zur Lippina der Uffizien, er wird einen richtigen Genre entwickeln, der für Jahrhunderte kopiert wird. Wenn die geplagte Liebesgeschichte Grund für einen großen Skandal war, so wurde aber niemals über die Großartigkeit seiner Kunst gezweifelt. Unter all seinen Auftraggebern wird Cosimo der Alte der größte Bewunderer sein, bereit sich auch den unbeherrschten Stimmungen des zügellosen Ordensbruders zu unterwerfen.
Die Fresken sind zusammen mit den im Museo dell’Opera del Duomo aufbewahrten Schätzen wie dem Heiligen Gürtel der Madonna sichtbar.
MUSEUM OPERA DEL DUOMO UND FRESKEN VON FILIPPO LIPPI IN DER KATHEDRALE
Piazza Duomo, 49
59100 Prato
Telefon +39 (0)574 29339
e-mail: musei.diocesani@diocesiprato.it
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 12-17
Sonn- und Feiertage 13-17
Am Dienstag geschlossen
Einzelticket für den Eintritt in das Museum und das Presbyterium der Kathedrale (Fresken von Filippo Lippi, Paolo Uccello, Alessandro Franchi, Neri von Antonio):
Vollpreis 5 Euro
Freier Eintritt unter 17, Behinderte und Begleitpersonen, Fremdenführer, Journalisten
Prato Fresken von Filippo Lippi in der Kathedrale Öffnungszeit und Tickets
17/6/2021
Der Palazzo Pretorio di Prato stammt aus dem Ende des 13. Jahrhunderts. Es war zunächst Rathaus, Gerichtssitz, Gefängnis und Sitz des ausländischen Magistrats, während es 1700 an die Verwaltung des Großherzogtums Toskana bestimmt wurde.
Heute ist es ein Museum, das vor allem malerische Kunstwerke vom späten Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert beherbergt. Hier können Sie Werke von Donatello, Filippo und Filippino Lippi, die Polyptychen von Bernardo Daddi und Giovanni da Milano, die Altarbilder von Santi di Tito und Alessandro Allori und die Gipsoteca von Lorenzo Bartolini bewundern.
PALAZZO PRETORIO MUSEUM IN PRATO
Öffnungszeiten und Tickets
Das Museum ist von 10.30 bis 18.30 Uhr geöffnet
Dienstags geschlossen.
Am 25. Dezember geschlossen
Informationen und Reservierungen
tel. 0574 24112 - 0574 1837860
museo.palazzopretorio@comune.prato.it
Eintrittskarten
Vollkarte € 8,00
• Von 19-65 Jahre
Ermäßigt € 6,00
• Einwohner der Gemeinde Prato
• über 65
Reduziert € 4,00
• Kinder im Alter von 7 bis 18 Jahren
• Schüler ohne Altersbegrenzung
• Schulen außerhalb von Prato
Kostenlos
• Kinder von 0 bis 6 Jahren
• Journalisten
Familienticket 16,00 €
• Familientarif für 1 bis 2 Erwachsene und 1 bis 3 Kinder von 6 bis 12 Jahren
Audioguides
3,00 € / 5,00 €
• Einzel Doppel
(derzeit aufgrund von Beschränkungen zur Bekämpfung von Covid 19 nicht verfügbar)
17/6/2021
Prato Palazzo Pretorio Museum Öffnungszeit und Tickets
Die Residenz des berühmten Kaufmanns Francesco Datini ist das berühmteste Beispiel einer bürgerlichen Residenz der Vorrenaissance, die einem der reichsten Kaufleute seiner Zeit gehörte.
Francesco Datini hatte einen enormen Reichtum angesammelt, dank seiner Tätigkeit, dem Waffen-, Juwelen- und Gewürzhandel bis zur Vermarktung von Wolle und Stoffen von Prato über den wichtigsten internationalen Routen.
Sein Textil-Finanzunternehmen hatte Niederlassungen in Italien und im Ausland, im gesamten Mittelmeerraum bis nach Ägypten. Das Gebäude sollte für Francesco Datini auch eine besondere öffentliche Rolle erfüllen und unterbrachte den König von Neapel, Ludwig II. von Anjou, zweimal in den Jahren 1409 und 1410.
In den mit Fresken verzierten Räumen im Erdgeschoss kann man nicht nur das prächtige Haus und die Kunstwerke, die es bereichern, bewundern, sondern auch die Persönlichkeit von Datini, seine Beziehungen zu seiner Frau Margherita, seine wirtschaftlichen Aktivitäten, die Geschichte vom Bau des Palastes und der Ceppi, die ab 1410 dort ihren Sitz haben, vertiefen.
Durch den reichen ikonographischen Apparat, der in den Räumen in italienischer und englischer Sprache vorhanden ist, die Auswahl der Originalbriefe, der Gemälde und der Fresken an den Wänden, ist es möglich, das Leben und die unternehmerische Tätigkeit des Kaufmanns kennenzulernen. Er ging von Prato aus, nach Florenz und Pisa, erreichte Genua, und weiter in Richtung Avignon, um in Spanien anzukommen.
Nach dem Tod des Kaufmanns wurden alle Papiere seines Archivs im Palast eingemauert, und erst im 19. Jahrhundert gefunden. Es werden Tausende von Buchhaltungsbüchern, Textilmustern, Handelsbriefen, Privatbriefen aufbewahrt, eine Vollständigkeit und Reichhaltigkeit, die es als das bedeutendste mittelalterliche Merkantilarchiv Europas gilt.
PALAZZO DATINI MUSEUM IN PRATO
Via Ser Lapo Mazzei, 43
59100 Prato (PO)
Tel. +39 0574 963291
Mail info@museocasadatini.it
Öffnungszeit
Samstag: 10.00-13.00 und 16.00-19.00
Sonntag: 10.00-13.00
Eintrittspreis
Freier Eintritt
17/6/2021
Prato Palazzo Datini Museum in Prato - Öffnungszeit und Tickets
Das Gebiet von Prato ist schon seit dem Mittelalter durch die Fertigung von Textilien gekennzeichnet; insbesondere die Tuehherstellung aus Wolle ist eng mit der Entwicklung und dem Wachstum der Stadt verbunden.
Das Gebiet Galceti, der Fluss Bisenzio und die Wasserkanalisierung durch das System der Wassergraben boten optimale Bedingungen für den Beginn der Textilproduktion.
Das Textilmuseum von Prato befindet sich in einer ehemaligen historischen Fabrik - der Ex Cimatoria Campolmi - und ist Ausdruck der Manufakturgeschichte der Stadt und das einzige Museum Italiens, das sich ausschließlich der Textilkunst und -technologie widmet. Es hat eine Sammlung von ca. 7000 Stoffproben aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. bis heute und Dokumente, Objekte, Maschinen der alten Wollverarbeitung.
Die historische Sammlung zählt Textilfragmente aus dem alten Peru (präkolumbianische Textilien) und aus den Grabstätten des christlichen Ägyptens (koptische Textilien).
Das Museum besitzt eine reiche Sammlung an Textilien des 14.-18.Jh‚ welche aus Italien, Europa, Mittel— und Nahosten stammen.
Das 19. und 20. Jh. sind mit Kleiderstoffen, Möbelstoffen — davon wurden einige von berühmten Künstlern gefertigt (Henry Moore, Giò Ponti, Raoul Dufy), Kleidungsstücken, Stickereiarbeiten, Spitzen, Posamenten sowie mit wichtigen Mustern der ersten Fabriken von Prato vertreten.
Von besonderem historisch-antropologischem lnteresse sind die Sammlungen ethnischer Textilien des 19. und 20. Jh. aus lndien, Japan, Indonesien, Süd- und Zentralamerika.
Der erste Raum der Ausstellung ist der Kesseraum, in dem sich noch heute der Dampfgenerator befindet, der einst die Textilmaschinen der Campolmi-Fabrik betrieb.
Die folgenden Räume entfalten sich in thematischen Abschnitten, die alten Stoffen, Materialien und Arbeitsabläufen, der Textilgeschichte von Prato und den jüngsten Veränderungen des Stadtteils und der Stadt gewidmet sind.
Der Rundgang endet mit zwei großen Räumen für Wechselausstellungen zu Themen der Mode- und Textilkultur.
Prato Textilemuseum
Via Puccetti 3
59100 Prato
Öffnungszeiten:
Von Dienstag bis Donnerstag: 10-15 Uhr
Freitag und Samstag: 10-19 Uhr
Sonntag: 15 - 19 Uhr
Montag geschlossen
Eintrittskarten
Voll 19-65 Jahre): 10 €
Ermäßigt (Personen über 65 Jahre, Angehörige, "Turandot Passport"-Inhaber): 8 €
Ermäßigt (Kinder 7 bis 18 Jahre, Studenten jeden Alters): 6 €
Gruppen: 8 €
Familien (von 1 bis 2 Erwachsene und von 1 bis 3 Kinder 6-12 Jahre): 16 €
Kostenlos: Kinder von 0 bis 6 Jahren; Behinderte und Invaliden + 1 Begleiter
Öffnungszeiten des Prato Textile Museum und Eintrittskarten
Von Prato zu reden und von ihnen nicht, das ist unmöglich! Wir meinen die berühmten Kekse, genannt „Biscottini di Prato“ oder auch „cantucci“ oder „cantuccini“. Es handelt sich bei ihnen um eine der kulinarischen Köstlichkeiten Italiens und bestimmt ein Aushängeschild der Toskana.
Über ihre Herkunft, entgegen der Legenden, die einiges dazu tun, den Mythos noch zu verstärken, weiß man ganz sicher, dass sich das erste dokumentierte Rezept dieses Gebäcks auf einer Handschrift im Staatsarchiv Prato befindet. Niedergeschrieben von Amadio Baldanzi, einem einheimischen Gelehrten des 18. Jahrhunderts, der die Kekse als alla “genovese” bezeichnet, sie also Genua zuordnet. Dieses Rezept wurde später, im 19. Jahrhundert von dem Konditor Antonio Mattei übernommen und ist seitdem unverändert geblieben und in allen Belangen zum traditionellen Rezept avanciert, das die originalen Kekse von Prato von den zahlreichen modernen Imitationen unterscheidet. Einen großen Erfolg erzielten die Kekse von Prato 1867 bei einer Weltausstellung in Paris, die Mattei eine besondere Erwähnung einbrachte. Von daher der Boom ... Bis heute sind die besten Kekse die, die aus dem Ofen jener gefragten Keksfabrik kommen, in der die Nachkommen von Antonio Mattei arbeiten. Sie überreichen Ihnen die Kekse in der typischen Konfektion aus blauem Wachspapier: die berühmte Kachel ...
Der Teig besteht ausschließlich aus Mehl, Zucker, Eiern, Mandeln und Pinienkernen. Die Mandeln werden weder gebrannt noch geschält. Keine Hefe und kein Fett. Dazu gehört unbedingt eine Flasche des hervorragenden toskanischen Vin Santo. Aber kehren wir auf der mythischen Schiene noch einmal zum Namen zurück und warum wir eingangs geschrieben haben, dass sie auch zu Unrecht „cantucci“ oder „cantuccini“ genannt werden. Der richtige Name wäre ganz einfach „Biscotti di Prato“ da die Cantucci früher große, rustikale Kekse aus einem mit Olivenöl und Aniskernen angereicherten Brotteig waren. Das Missverständnis mit dem Namen könnte daher rühren, dass auf dem alten Ladenschild der Keksfabrik Mattei (das heute noch existiert) unter dem Namen des Ladens zu lesen stand: „Fabbricante di cantucci“, was zu jener Zeit die besten Keksprodukte waren. Später, während die Kekse von Prato langsam berühmt wurden, sah man die Cantucci als minderwertig an, und sie gerieten fast in Vergessenheit. Das Schild ist allerdings unverändert geblieben ... So kann es also sein, dass die Leute sich daran gewöhnten, die neuen Kekse mit dem Namen „cantucci“ in einem Atemzug zu nennen.
500 g Mehl
250 g Zucker
50 g in Wasserbad aufgelöste Butter
250 g süße Mandeln
6 Eier (eins davon für die Überpinselung)
ein halbes Päckchen Backpulver und abgeriebene Zitronenschale
1 Gläßchen Vinsanto
Das Mehl auf ein Walzbrett schütten, in der Mitte eine Mulde eindrücken und Zucker, 3 ganze Eier und zwei Eigelb, Zitronenschale und Backpulver hineingeben. Den Teig kneten, die Butter und den Vinsanto dazugeben. Wenn der Teig schön weich ist, auch die zuvor 3 Minuten im Ofen geröstete Mandeln dazugeben und noch etwas kneten. Aus dem Teig Brotwecken in der Länge der Backform formen, nebeneinander in die Form legen und mit dem letzten Ei bepinseln. Im aufgewärmten Backofen (180°) ca. 30 Minuten backen. Dann die länglichen Brote herausnehmen und schräg in Scheibchen schneiden, um ihnen die charakteristische Form zu geben. Dann die “Biscotti ” noch mal 5 Minuten backen. Sie schmecken wunderbar in Vinsanto eingetunkt. Es gibt eine Diskussion zwischen Feinschmeckern: die einen meinen, die Plätzchen schmecken am besten trocken und von dem Vinsanto sollte zwischendurch ein Schluck genommen werden.
Cantucci werden in vielen Bäckereien und toskanischen Fachgeschäften verkauft.
Für diejenigen, die Cantucci vom bekanntesten Hersteller kaufen möchten, ist dies die Adresse:
Keksfabrik Antonio Mattei
Via Ricasoli 20
59100 Prato
23/1/2022
Die Cantuccini von Prato - Kurze Beschreibung und Geschichte